Die Neubebauung des Allianz-Areals am Opernplatz 2 in Frankfurt nimmt Gestalt an. Ende vergangener Woche wurde der Realisierungswettbewerb entschieden, den die Allianz Real Estate Germany für die Neugestaltung ausgelobt hatte.
Die Entwürfe der beiden Berliner Büros Staab Architekten und BE Berlin lieferten sich ein Kopf an Kopf Rennen. Beide Entwürfe zeigen eine hohe gestalterische Qualität, konnten jedoch nicht in allen Aspekten überzeugen. Diese sollen nun in einer Überarbeitungsphase optimiert werden. Am Ende wird feststehen, welches Konzept die Basis für das weitere Vorgehen zur Bebauung des Grundstücks gegenüber der Alten Oper werden wird. Ein Dritter Preis wurde darüber hinaus an das Büro Allmann Sattler Wappner aus München vergeben.
Renommierte Architekturbüros beteiligt
"Der Wettbewerb hat ausgezeichnete Ergebnisse geliefert", sagt Annette Kröger, Vorsitzende der Geschäftsführung der Allianz Real Estate Germany GmbH. "Mit den beiden bestplatzierten Entwürfen haben wir eine gute Ausgangsbasis, jedoch werden wir erst nach der Überarbeitung sehen, wer sich am Ende durchsetzen wird. Beide Entwürfe haben das Potenzial, nach der Überarbeitung einen wichtigen Beitrag zur Stadtgestaltung in Frankfurt zu leisten."
Bürgermeister Olaf Cunitz, Dezernent für Planen und Bauen der Stadt Frankfurt am Main, bewertet ebenfalls beide Entwürfe positiv: "Die Beiträge fügen sich gut ein und werden dem historischen Platz gerecht – und geben doch eine moderne Antwort auf die Bauaufgabe. Sie nehmen sich gegenüber dem dominierenden Bauwerk der Alten Oper zurück und tragen dazu bei, die Südseite des Opernplatzes aufzuwerten."
Die Allianz Real Estate Germany GmbH hatte insgesamt zehn renommierte Architekturbüros eingeladen, ihre Entwürfe einzureichen. Ziel des Wettbewerbs war die Entwicklung einer gleichermaßen städtebaulich wie architektonisch anspruchsvollen Lösung für ein Büro- und Geschäftshaus auf dem 3.700 Quadratmeter großen Grundstück direkt am Opernplatz und gegenüber der Alten Oper. Gleichzeitig mussten die Entwürfe die für eine Kapitalanlage erforderliche Wirtschaftlichkeit und die Nachhaltigkeit eines Bürogebäudes berücksichtigen.
Entscheidung des Preisgerichts
Vorsitzender des Preisgerichtes war Prof. Zvonko Turkali aus Frankfurt am Main. Die Entscheidung für die zusätzliche Überarbeitung fiel einstimmig.
Mit einer Zurückstaffelung der beiden obersten Geschosse gelingt es dem Entwurf von Staab Architekten, eine Gebäudefigur zu formulieren, die allseitig auf die unterschiedlichen städtebaulichen Situationen positiv reagiert. Hervorzuheben sind die Aufnahme der Gebäudehöhen in der Neuen Mainzer Straße und die dadurch entstehende günstige Belichtungssituation für die gegenüberliegenden Häuser, die Aufnahme der Gebäudeproportionen der umliegenden Stadt und die Gliederung der Dachaufsicht. Zugleich entsteht eine hochwertige Freiraumsituation für die dahinter liegende Nutzungsebene mit einem attraktiven Blick über die Stadt.
Bei dem Entwurf von BE Berlin handelt es sich um einen eigenständigen Solitär. Räumlich differenzierte Vor- und Rücksprünge führen zu einer städtebaulich guten Einbindung des Gesamtgebäudes. Insgesamt bildet der Baukörper eine Skulptur, die sich in ihrem Erscheinungsbild jedoch nicht aufdrängt. Das Material der Fassade ist an dieser Stelle gut vorstellbar – ein heller Sandstein findet sich auch in der Nachbarschaft.
Öffentliche Ausstellung der Entwürfe
Die Entwürfe der beteiligten Architekturbüros werden vom 22. Januar bis 3. Februar 2016 montags bis freitags von 8:30 Uhr bis 18:00 Uhr im Atrium des Frankfurter Planungsdezernates, Kurt-Schumacher-Straße 10, öffentlich ausgestellt. Interessierte Bürger und Fachspezialisten sind zum Besuch eingeladen
Das Objekt gehört der Allianz Lebensversicherungs-AG. Für das Investment und Asset Management sowie für die Vermietung ist die Allianz Real Estate Germany GmbH verantwortlich.
Am Wettbewerb nahmen teil:
BE Berlin GmbH, Berlin
Ferdinand Heide Architekten, Frankfurt am Main
Henning Larsen, München
Max Dudler, Berlin
Meurer Generalplaner, Frankfurt am Main
Nieto Sobejano Arquitectos, Berlin
NKBAK Architekten, Frankfurt am Main
Schneider + Schumacher, Frankfurt am Main
Staab Architekten, Berlin
Allmann Sattler Wappner, München
Dem Preisgericht gehörten an:
Preisrichter
Prof. Fritz Auer, Architekt, Stuttgart
Helmut Erzgräber-Lamm, Architekt, Allianz Real Estate Germany, Frankfurt am Main
Martin Hunscher, Leiter Stadtplanungsamt, Frankfurt am Main
Sabine Kühne-Manner, Head of Developments, Allianz Real Estate Germany, Frankfurt a. Main
Annette Kröger, CEO, Allianz Real Estate Germany, Frankfurt am Main
Dieter von Lüpke, Stadtplaner, Frankfurt am Main
Jórunn Ragnarsdóttir, Architektin, Stuttgart
Nils Schalk, Stadtplanungsamt, Stadt Frankfurt am Main.
Lothar Scharpe, Head of Technical Management, Allianz Real Estate Germany, Stuttgart
Prof. Zvonko Turkali, Architekt, Frankfurt am Main
Stellvertretender Preisrichter
Wolfgang Dunkelau, Architekt, Frankfurt am Main
Sachverständige zur Beratung des Preisgerichtes
Martin Daum, CDU-Fraktion Frankfurt am Main
Thorsten Dettmer, Bauaufsicht Stadt Frankfurt am Main
Helga Dörhöfer, DIE GRÜNEN-Fraktion Frankfurt am Main
Ulrike Gaube, Referentin für Stadtplanung, Frankfurt am Main
Wolfgang Hess, Vertreter des Nachbarn
Prof. Jürgen Schroeder, Vertreter des Nachbarn
Dr. Stefan Timpe, Denkmalamt Stadt Frankfurt am Main
Evanthia Triantafillidou, Ortsvorsteherin Ortsbeirat 1